Achtung, die Zitate können Gefühle verletzen!
Sollte dies so sein, liegt es weniger an den Zitaten als an einer mangelnden inneren Sicherheit
des Lesers. Ein vernünftiger Glaube wird durch Zweifel nicht erschüttert, sondern gefestigt.

Zitate zum Gottes-Begriff

von 36 verschiedenen, mehr oder weniger bekannten Persönlichkeiten 

für die Gemeinsame Verfassungskommission des Deutschen Bundestages und des Bundesrates aus Anlaß der Diskussion um den Gottesbegriff in der Präambel des Grundgesetzes der BRD

zusammengestellt von Rudolf Kuhr  

Der Text des Grundgesetzes sollte für alle Bürger
annehmbar sein, er könnte in der Präambel lauten:

"Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor den Menschen
  und den unveräußerlichen ethischen Grund-Werten ..."

 

Der Name Gott sollte nicht länger über die Lippen des Menschen kommen. Dieses seit langem durch den Gebrauch entwürdigte Wort bedeutet nichts mehr. ... Das Wort Gott zu verwenden, ist mehr als Bequemlichkeit, es ist eine Absage an das Denken, ein Beschleunigungsverfahren, eine Art scheußlicher Kurzschrift. ...

Arthur Adamov 1

*

Die Gottesvorstellung der Menschen ist ihr ideal verwirklichtes Streben nach Vollkommenheit.

Alfred Adler, Arzt 1870-1937 2

Die Religion der Liebe, die christliche, ist seit mehr als achtzehn Jahrhunderten gegen alle Andersdenkenden eine Religion des Hasses, der Verfolgung, der Unterdrückung gewesen. Keine Religion der Welt hat der Menschheit mehr Blut und Tränen gekostet als die christliche, keine hat mehr zu Verbrechen der scheußlichsten Art Veranlassung gegeben; und wenn es sich um Krieg und Massenmord handelt, sind die Priester aller christlichen Konfessionen noch heute bereit, ihren Segen zu geben, und hebt die Priesterschaft der einen Nation gegen die feindlich ihr gegenüberstehende Nation flehend die Hände um Vernichtung des Gegners zu einem und demselben Gott, dem Gott der Liebe, empor.

August Bebel, Politiker 1840-1913 3

*

Trotz manch gegenteiliger Versicherung im Neuen Testament ist die Geschichte der christlichen Völker eine Geschichte ihrer Kriege... Gedankenlos haben Christen aller Richtungen ihren Gott um Hilfe für ihre Kriege angefleht - auch heute noch - und mit Ü b e r l e g u n g  haben die Kirchen ihre Hilfe für Kriege gewährt - ebenfalls bis auf den heutigen Tag ... Vom Mittelalter bis zum zwanzigsten Jahrhundert wäre es dem Christentum möglich gewesen, Kriege zu verhindern, wenn es das nur ernsthaft gewollt hätte.

Karl Becker 4

*

... doch was Gott ist, bleibt unverständlich
Dem Geist des Menschen, der ja doch nur endlich.

Luis de Camoes, Dichter 1524-1580 5

*

Untersuchungen haben ergeben, daß der prozentuale Anteil der Universitätsstudenten, die an Gott glauben, weit geringer ist als bei gleichaltrigen Personen ohne Universitätsausbildung, aber mit demselben sozio-ökonomischen Hintergrund. ... Im Zusammenhang mit den gegenwärtigen Bewegungen für die Emanzipation der Frau mutet es seltsam an, daß jede mir bekannte Untersuchung bei Frauen einen wesentlich höheren Anteil an religiöser Gemeinschaftszugehörigkeit als bei Männern aufdeckt. Vielleicht werden einige der Frauen bald ihre Aufmerksamkeit den besonderen Methoden zuwenden, mit denen ihr Geist von einem fast ausschließlich männlichen Pfaffentum manipuliert wird. ... Das gesellschaftlich angemessene Verhalten des Menschen ist eine Angelegenheit der Wissenschaft, nicht der Religion, denn daß unangemessenes Verhalten mehr oder weniger negative Folgen hat, kann wissenschaftlich nachgewiesen werden. ... Die Macht der Religion bei der Errichtung und Zementierung eines undemokratischen Rechtssystems erläutert und belegt Dr. B. P. Beckwith in seinem weiter oben bereits erwähnten Buch (Religion, Philosophy and Science, New York 1971). Er kommt zu dem Schluß, daß "die römisch-katholische Kirche, das der russisch-orthodoxen Kirche am ehesten entsprechende Gegenstück des Westens, deutliche Gemeinsamkeiten mit dem russischen Kommunismus aufweist". Hierbei kommt es nicht so sehr auf die vermittelten Inhalte an, sondern vielmehr auf die dabei verwendeten Methoden. ...
... einer der wahren Wege, die zum  w a h r e n  Menschsein führen, besteht in dem Bemühen, aus der Anerkennung der Wahrheit Lust zu schöpfen anstatt aus dem Glauben an schöne, aber falsche Vorstellungen. Man muß sich von Vorurteilen, seien sie nun idealistischer oder religiöser Art, zu seinem eigenen Wohle, zum Wohle unserer Kinder und zum Wohle unserer Mitmenschen befreien.

H.J.Campbell, Naturwissenschaftler 6

*

... Man darf ebenfalls nicht die Möglichkeit der ständigen Einflößung des Glaubens an Gott in die Gemüter der Kinder außer acht lassen, einer Einflößung, die eine außerordentlich starke und vielleicht erbliche Einwirkung auf deren Gehirn ausübt, das noch nicht vollständig entwickelt ist, so daß es für sie genau so schwer wäre, den Glauben an Gott aufzugeben, wie für einen Affen, seine instinktive Furcht und Abscheu einer Schlange gegenüber aufzugeben.
...
Das Geheimnis des Anfangs aller Dinge ist für uns unlösbar; und ich für meinen Teil muß mich bescheiden, ein Agnostiker zu bleiben.

Charles Darwin, Naturforscher 1809-1882 7

*

Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen.

Denis Diderot, Philosoph 1713-1784 27

*

Ich kann heute ohne Gottesbegriff auskommen ... Gott ist etwas subjektives ... Der Mensch muß sich der Wirklichkeit stellen. ...

Ich bin Pfarrerssohn. Ich habe immer an Gott gezweifelt. Im klassischen Sinne. ... Ich sehe den Grund nicht mehr ein, die Fiktion Gott aufrecht zu erhalten. Genauer: die Fiktion eines persönlichen Gottes. Gott als ein Weltprinzip, sagen wir: einer Ordnung des Existierenden, kann ich mir als Hypothese vorstellen, etwa in Form der Symmetrie, die bald die Physik gefunden zu haben meint, bald wieder nicht festzustellen in der Lage ist, aber warum soll ich dieses Ordnungsprinzip noch Gott nennen? Für einen persönlichen Gott aber auch nur zu denken, halte ich heute mit unseren Ahnungen, die wir von der Welt erreicht haben, für unvereinbar. Ein persönlicher Gott ist eine Konzeption der Liebe und der Furcht. Der Mensch will nicht nur lieben, er will geliebt sein und fürchtet sich vor dem Tod.

Das Verbrechen des Christentums besteht in der Verdoppelung dieser Furcht durch die Erfindung der Hölle und die Verkoppelung des Todes mit der Sünde als deren Sold. Auf diesem Verbrechen beruht die christliche Kultur: Aus Furcht vor der Hölle schossen die Kathedralen in den Himmel und wurde das Christentum an der Leine der Angst aggressiv. ... Der Mensch muß nicht erlöst werden, er steht vor der viel schwierigeren Aufgabe, sich selbst zu erlösen: Er ist in seine eigene Falle gerannt. Die Aufgabe, der sich die Menschheit gegenübersieht, ihr Weiterbestehen zu ermöglichen, ist so schwer, daß kein Gott ihr helfen kann. Nur sie sich selbst.

Nur wer weiß, weiß, daß er wenig weiß und daß das, was er weiß, vorläufig ist. Nur wer glaubt, glaubt, daß er weiß. Wahrheit ist ein Wort des Glaubens. Niemand vermag grausamer zu sein als jene, die im Namen der Wahrheit handeln. ... Nicht nur Gott, auch der Glaube an sich ist unbeweisbar. Nicht einmal der Papst kann beweisen, daß er glaubt, woran zu glauben er vorgibt. Darum gibt es für mich nichts Unanständigeres als christliche Parteien: Mit dem, was man nicht beweisen kann, daß man es ist, darf nicht politisch operiert werden. ... Die Zeit der Khomeinis ist angebrochen, nicht nur in Rom, Iran und Israel. Es ist höchste Zeit, sich wieder zum Atheismus zu bekennen.

Friedrich Dürrenmatt, Schriftsteller *1921 8

*

Er, (Gott) wird ihnen, besonders den Geistlichen, die ihn täglich im Munde führen, zu einer Phrase, zu einem bloßen Namen, wobei sie sich auch gar nichts denken. Wären sie aber durchdrungen von seiner Größe, sie würden verstummen und ihn vor Verehrung nicht nennen mögen.

Johann Peter Eckermann, Schriftsteller 1792-1854 5

*

Religion ist Privatsache, so oder ähnlich steht es heute in den meisten Verfassungen. Nur frage ich mich sofort, ob das wirklich so sei. Kirchenglocken dröhnen in die Ohren aller, ob sie in die Kirchen gehen oder nicht. Jeden Morgen hält ein christlicher Geistlicher Andacht im Rundfunksender ab; entsprechende Veranstaltungen für die sogenannten Ungläubigen sind unbekannt. Vor allem aber bedroht das Strafrecht die Gotteslästerung; kein Paragraph verbietet es, die Überzeugung zu diffamieren, es gäbe keinen persönlichen Gott. ...

In Religionsdingen leben wir dahin in einer heuchlerischen Bewußtseinsspaltung; sie unterscheidet sich von dem bekannten doppelbodigen Verhalten unter einer Diktatur dadurch, daß es dort um Freiheit und Leben geht; heute und hier um Erfolg, Geltung, gesellschaftliche Anerkennung, Der zur Freiheit aufgerufene Mensch der westlichen Welt unterwirft sich gehorsam dem christlichen Tabu. Damit zerstört er seine innere Sicherheit, seine Würde und Wahrhaftigkeit ...

Formulierte Religion ist Menschenwerk und wird damit zum Ausdruck menschlichen Willens. ... Liegt die Befürchtung nicht nahe, dadurch ginge dem einzelnen das Gefühl der Verantwortung für sein Leben verloren? Mehr noch: Wird der Mensch nicht durch den Verzicht auf diese eigene Verantwortung geradezu abgerichtet, alle Greuel seiner Geschichte und alle Schrecken seines Schicksals hinzunehmen? Mir jedenfalls hat es immer zu denken gegeben, daß so viele erfolgreiche Soldaten fromme Leute waren. Ich begreife es nicht, wie sie es sein konnten ...

Der Gottlose wagt keinen Anspruch zu erheben als den, jeder müsse jeden Mitmenschen achten und schonen, da alle dem gleichen Gesetz unterliegen. Über jedem steht, ob er es weiß oder nicht, das Unerforschliche, von dem Goethe sagt: Wir können es nur schweigend in Ehrfurcht verehren. - Das ist alles. - Und kein Menschenglaube an einen Menschengott kann mehr geben.

Axel Eggebrecht, Schriftsteller *1899 9

*

Der Gott, der Auschwitz zugelassen hat, kann nur unmoralisch sein oder gar nicht existieren.

ein Jude in einem FS-Interwiev 10

*

Der Ursprung, ja das eigentliche Wesen der Religion, ist der Wunsch. Hätte der Mensch keine Wünsche, so hätte er auch keine Götter. Was der Mensch sein möchte, aber nicht ist, dazu macht er seinen Gott. - Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.

Ludwig Feuerbach, Philosoph 1804-1872 5

*

Gott ist ein unaussprechlicher Seufzer, im Grunde der Seelen gelegen.

Sebastian Frank, Theologe *1499 5

*

Gott nimmt die Welt nicht ernst, sonst hätte er sie nicht schaffen können.

Egon Friedell, Schriftsteller 1878-1938 11

*

Die Kirchengeschichte offenbart sich uns als ein Werk der Staatskunst, des Ehrgeizes und des Eigennutzes der Priester. Ehrwürdige Betrüger benutzen Gott als Schleier zur Verhüllung ihrer verbrecherischen Leidenschaften. 12 ...

Je mehr man die ungereimten Fabeln prüft, auf die sich verschiedene Religionen gründen, desto mehr bemitleidet man in der Tat die Leute, die leidenschaftlich an diesen Albernheiten hängen. 13

Friedrich II, Preußenkönig 1712-1786

*

Gott ist immer der Verbündete der Herrschenden.

Erich Fromm, Psychoanalytiker 1900-1980 14

*

Der Mensch ist meine Passion. Ich glaube nicht an Gott. Ich sage das ohne atheistisch missionieren zu wollen. Ich lasse jedem seinen Glauben, aber ich bin fest davon überzeugt, daß Gott eine Projektion des Menschen ist, nicht daß Gott den Menschen nach seinem Ebenbild, sondern der Mensch Gott nach seinem Ebenbild geformt hat, aus dem tiefen Bedürfnis dieses verletzbaren, körperlich und seelisch verletzbaren, dünnhäutigen Wesens Mensch, aus seinem Bedürfnis, aus seiner Bedürftigkeit nach Gott heraus sucht er jemand, den er ansprechen kann, von dem er Hilfe erwarten kann. - Was kommt nach dem Tod? Nichts! Nichts! Dieses Leben ist das einzige, es hat vorher nichts gegeben, es wird nachher nichts geben.

Ralph Giordano, Schriftsteller *1923 15

*

Ich bin nun einmal einer der ephesischen Goldschmiede, der sein ganzes Leben im Anschauen und Anstaunen und Verehrung des wunderwürdigen Tempels der Göttin Natur und in Nachbildung ihrer geheimnisvollen Gestaltung zugebracht hat und dem es unmöglich eine angenehme Empfindung erregen kann, wenn irgendein Apostel seinen Mitbürgern einen anderen und noch dazu formlosen Gott aufdrängen will. 16 ...

Wie einer ist, so ist sein Gott;
Darum ward Gott so oft zum Spott.
5

Johann Wolfgang von Goethe, Dichter 1749-1832

*

Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4000 Jahren den Juden und vor knapp 2000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute? Auf solche Märchen kann ich mühelos verzichten.

Claire Goll, Dichterin *189l 17

*

... Möge uns der allmächtige Gott wie bisher so in alle Zukunft seine Hilfe geben, um unsere Pflichten so zu erfüllen, daß wir vor unserem Volk und seiner Geschichte in allen Ehren zu bestehen vermögen. ...

Adolf Hitler, Politiker 1889-1945 18

*

Hätte man Verstand, brauchte man keine Götter.

Decimus Iunius Juvenal, röm. Dichter um 60-140 19

*

Gott ist nicht ein Wesen außerhalb mir, sondern ein notwendig Ding meines Gemüts, letzten Endes ein Gedanke in mir. 16
...
Das sittliche Handeln und die sittliche Wertschätzung ist von dem Glauben an die Existenz eines Gottes unabhängig.
...
Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen! 20

Immanuel Kant, Philosoph 1724-1804

*

Die Sache mit Gott // Es gibt keine bequemere Methode, / sich vor der Verantwortung zu drücken / als sie einem imaginären GOTT aufzuhalsen: / um Gottes Hilfe zu bitten, / wenn man nicht selber helfen will, / um Gottes Schutz zu flehen, / wenn man den eigenen versäumte, / nach Gottes Trost rufen, / um nicht selber trösten zu müssen. // GOTT ist unser Gewissen und Ruhekissen, / unsere Mullkippe für die Gleichgültigkeit, / unsere Zuflucht für die Bequemlichkeit. // GOTT ist Schicksal und Ausrede, / Rechtfertigung und Entschuldigung, / Strohmann und Buhmann, / Verhüter und Verursacher. // Und so muß Gott herhalten / für unsere Fehler und Versäumnisse, / für Unmenschlichkeit und Unfähigkeit, / im Sozialen wie im Ethischen, / im Leben wie im Sterben. // O GOTT, o GOTT! / was hätten wir wohl / Großartigeres / erfinden können / als DICH! // Nicht mehr an DICH zu glauben / hieße, / von nun an / alles wieder / selber / verantworten / zu müssen.

Kriemhild Klie-Riedel, Publizistin 1913-2003 21

*

Es bleibt ein Geheimnis der Theologen, wieso sie an der Gottesvorstellung festhalten, obwohl sie beispielsweise die zehn Gebote als Sozialvertrag eines Nomadenvolkes anerkennen.

Bernd Kuck 2

*

Gott ist eine von Menschen geschaffene geistige Droge; viele betreiben Mißbrauch mit ihr, nur wenige können vernünftig damit umgehen, noch wenigere können sie entbehren. Ist es nicht kriminell, bereits Kindern eine Droge zugänglich zu machen, nur weil die Eltern selbst abhängig sind?

...

Die Begriffe Gott und Liebe sind vielfältig auslegbar, beliebig anwendbar und auch leicht zu mißbrauchen; sie sind aber auch vermeidbar und durch konkretere zu ersetzen.

Rudolf Kuhr, Mensch *1937 22

*

Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde; das heißt vermutlich, der Mensch schuf Gott nach dem seinigen.
- - -
Ist denn wohl unser Begriff von Gott etwas anders als personifizierte Unbegreiflichkeit?

Georg Christoph Lichtenberg, Dichter 1742-1799 5

*

Gott ist eine leere Tafel, auf der
Nichts weiter steht, als was du selbst
Darauf geschrieben.

Martin Luther, Theologe 1483-1546 5

*

Eine Welt mit einem Gott, der die Erlösung der von ihm selbst geschaffenen Geschöpfe von allerhand Leidens- und Leistungsprüfungen abhängig macht? - nein, das findet in meinem Innern keinen Widerhall und hat für mich noch nicht einmal den Verführungsreiz der Illusion.

Joachim Maass, Schriftsteller * 1901 10

*

Lieber Gott, ... Du bist in mich eingezogen wie eine schwer heilbare Krankheit, als mein Körper und meine Seele klein waren ... Indem ich dir zeige, wie du als Krankheit in mich eingezogen bist, und als Krankheit fast über mich hinweggewachsen warst, hoffe ich, mich ein Stück weit von dir heilen zu können. Ich weiß, daß du in den Narben, falls ich dich aus mir vertreiben kann, bis zu meinem Tode hausen wirst. Sie werden mich beißen, und du wirst mich noch mit Phantomschmerzen quälen, wenn du längst wegamputiert bist. Ein Teil meines Hasses auf meine Familie rührt daher, daß sie mir die Gotteskrankheit eingegeben hat. Du wurdest mir eingeträufelt, kaum daß die ersten Zeichen der Empfänglichkeit, der Verwundbarkeit sichtbar wurden. Das Anwachsen der Krankheit wurde, alter Familientradition gemäß, mit Freude betrachtet. Sie haben das Wuchern der Tumore in meiner Seele nach dem Kalender des Kirchenjahres verfolgt und gefeiert. Die Feste waren die Höhepunkte des Krankheitsverlaufs. ... "Herr erhebe dein Antlitz über uns...", so haben wir am Ende jedes Gottesdienstes gefleht, als gäbe es keine größere Sehnsucht, als immerzu dein ewig-kontrollierendes big-brother-Gesicht über uns an der Decke zu sehen. Du als Krankheit in mir bist eine Normenkrankheit, eine Krankheit der unerfüllbaren Normen, die Krankheit des Angewiesenseins auf deine Gnade, die von beamteten Herabflehern zusätzlich zu meinem Geflehe bei dir erbettelt werden mußte. ... Du hast mir so gründlich die Gewißheit geraubt, mich jemals in Ordnung fühlen zu dürfen, mich mit dir aussöhnen, mich o.k finden zu können ... ich weiß von Patienten, Freunden und Bekannten, daß du für Millionen noch immer die schlimmste Kinderkrankheit bist, die man sich denken kann, in vielen Fällen unheilbar, ansteckend vor allem für Kinder und Kindeskinder. ... Du gedeihst in den Hohlräumen sozialer Ohnmacht und Unwissenheit. Du blühst aus der Lebensangst meiner Vorfahren, aus allem Unverstandenen, das sie heimgesucht hat, vor allem aber: aus ihrer Ungeborgenheit, aus ihren seelischen Entbehrungen, gegen die sie dich wie eine riesige Plombe in einen faulenden Zahn gesetzt haben. ... Dich überstanden zu haben gibt mir Selbstbewußtsein; von der riesigen Krücke nicht erschlagen worden zu sein. ...

Tilmann Moser, Psychotherapeut *1938 23

*

Das Volk beurteilt die Macht Gottes nach der der Priester.
- - -
Die Theologie nimmt in der Religion etwa denselben Platz ein wie die Gifte unter den Nahrungsmitteln.

Napoleon I., franz. Kaiser 1769-1821 5

*

Der da bei Weihrauch und bei Kerzenscheine / Sich gängeln läßt durch Murmeln und durch Bücken, / Der wandelbare Gott ist nicht der meine./ Den Willen meines Gottes kann nichts verrücken, / Mein Gott ist das Gesetz, das ewig Eine! / Zerschellt, ihr des Gebetes morsche Krücken!

Oskar von Redwitz, Schriftsteller * 1823 5

*

Man soll zu Recht erkennen, / Und schaffen schnellen Rath: / Wie ist die Eh' zu trennen / Der Kirche mit dem Staat? // Als Recht, als ausgemachtes, / Vor Gott und vor der Welt / Gilt, daß sein Eingebrachtes / Ein jeder Theil erhält. // Der Kirche bleib der Glaube, / Das Übrige dem Staat, / Damit man keinem raube, / Was es von Haus aus hat.

Friedrich Rückert, Dichter 1788-1866 24

*

Die ganze Vorstellung von Gott stammt von den alten orientalischen Gewaltherrschaften. Es ist eine Vorstellung, die freier Menschen unwürdig ist.

Bertrand Russel, Philosoph 1872-1970 25

*

Man sollte es sich zur heiligsten Pflicht machen, dem Kinde nicht zu früh einen Begriff von Gott beibringen zu wollen. Die Forderung muß von innen heraus geschehen, und jede Frage, die man beantwortet, ehe sie aufgeworfen ist, ist verwerflich. Das Kind hat vielleicht seine ganze Lebenszeit daran zu wenden, um jene irrigen Vorstellungen wieder zu verlieren.

Friedrich von Schiller, Dichter 1759-1805 26

*

Endlich kommt noch hinzu, daß der Gott, welcher Nachsicht und Vergebung jeder Schuld, bis zur Feindesliebe, vorschreibt, keine übt, sondern vielmehr ins Gegenteil verfällt ... bis auf jene wenigen Ausnahmen, welche durch Gnadenwahl, man weiß nicht warum, gerettet werden. Diese aber bei Seite gesetzt, kommt es heraus, als hätte der liebe Gott die Welt geschaffen, damit der Teufel sie holen solle; wonach er denn viel besser getan haben würde, es zu unterlassen.

Arthur Schopenhauer, Philosoph 1788-1860 4

*

Wär' einer droben in Wolkenhöh'n / Und wurde das Schauspiel mit anseh'n / Wie mitleidlos, wie teuflisch wild / Tier gegen Tier und Menschenbild, / Mensch gegen Tier und Menschenbild / Wütet mit Zahn, mit Gift, mit Stahl, / Mit ausgesonnener Folterqual, / Sein Vaterherz würd' es nicht ertragen; / Mit Donnerkeilen würd' er drein schlagen; / Mit tausend heiligen Donnerwettern / Würd' er die Henkersknechte zerschmettern.

Friedrich Theodor Vischer, Dichter 1807-1887 5

*

Verwendete Quellen:
 

  1. Adamov, Arthur: Das Heilbare und das Unheilbare; in Esslin, Martin: Das Theater des Absurden;
    Akademische Verlagsgesellschaft Atheaion, Wiesbaden, 2.erg. Aufl. 1967, S. 86 ff.

  2. Zeitschrift PSYCHOLOGIE HEUTE 10/1990, S.72

  3. Bebel, August: Ist die Religion für das Volk nötig? Dietz; Berlin 1958

  4. Deschner, Karlheinz: Abermals krähte der Hahn - Eine kritische Kirchengeschichte
    von den Anfängen bis zu Puis XII. Hans E. Günther-Verlag, Stuttgart 1968

  5. Lipperheide, Franz von: Spruchwörterbuch - Sammlung deutscher und fremder Sprüche,
    Aphorismen, Zitate; Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1962

  6. Campbell; HJ.: Der Irrtum mit der Seele; Scherz, München 1973

  7. Sobol, S.L.: Charles Darwin - Autobiographie; Urania, Leipzig 1959

  8. Zeitschrift FREIDENKER 1/1991 der Schweizer Freidenker-Vereinigung

  9. Deschner, Karlheinz: Was halten Sie vom Christentum?
    18
    Antworten auf eine Umfrage. Paul List-Verlag, München 1957

  10. Fernsehsendung 1990

  11. Zeitschrift DER SPIEGEL 20/1989

  12. Fleury's Kirchengeschichte 1766

  13. Kohuth, Adolph: Friedr. d. Große als Persönlichkeit und Charakter; Behrens, HH 1912

  14. Fromm, Erich: Das Christendogma und andere Essays; Szczesny-Verlag, München 1965

  15. Fernsehsendung ML - MONA LISA: Männergespräche; ZDF 28.03.92

  16. Kuhr, Gerhard: Was nicht zur Allgemeinbildung gehört; 1968

  17. Goll, Claire: Ich verzeihe keinem; Scherz; Bern 1978

  18. Hitler, Adolf: Ausgewählte Reden des Führers; Zentralverlag NSDAP 1937, S.110

  19. Kalenderblatt

  20. Zeitschrift WEGE OHNE DOGMA 1/1994, S.16

  21. Zeitschrift DER HUMANIST 2/1981

  22. Kuhr, Rudolf: Einstiegsdroge Religion; München 1990

  23. Moser, Tilmann: Gottesvergiftung, Suhrkamp 1976

  24. Zeitschrift MIZ 2-3/1988, IBKA, Berlin

  25. Streminger, Gerhard: Gottes Güte und die Übel der Welt; Tübingen 1992

  26. Eekboom-Blätter 1-2/1958

  27. Mynarek, Hubertus: Eros und Klerus, Essen 1999

 

6/1994 Humanistische AKTION, München

 

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Gott ist nur eine Arbeitshypothese. Es zeigt sich, daß alles
auch ohne Gott geht und zwar ebenso gut wie vorher.

Dietrich Bonhoeffer, Theologe (1906-1945)

 

Gott = Gegenstand religiösen Glaubens, gedacht als ein Wesen mit außergewöhnlichen Eigenschaften und Kräften, in naiven Glaubensformen als omnipotente Person dargestellt, verehrt und angebetet (Götze, Tiergestalt, Herr, Schöpfer, himmlischer Vater, Allmächtiger, Beschützer, Strafender, Richter, höchste Autorität). Vom Standpunkt der Vernunft aus betrachtet, ist Gott "eine bloße Idee", "ein Ideal der reinen Vernunft" (Kant), "Arbeitshypothese" (Bonhoeffer), eine Chiffre für die kosmische Ordnung, für den Sinn des Ganzen; pragmatisch: mystisches Symbol für das Wesentliche vollkommener Menschlichkeit. (> Definitionen)

 

Der wirklich religiöse Mensch bittet, wenn er der dem Wesen der monotheistischen Idee folgt, nicht um irgend etwas und erwartet nichts von Gott, er liebt Gott auch nicht so, wie ein Kind seinen Vater oder seine Mutter liebt. Er hat vielmehr jene Demut erreicht, in der er weiß, daß er nichts von Gott weiß. "Gott" wird für ihn ein Symbol, in welchem der Mensch in einem früheren Stadium seiner Evolution das Höchste ausgedrückt hat, was er anstrebt: Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit. Er hat Vertrauen in die Prinzipien, die "Gott" verkörpert er denkt wahr, lebt in Liebe und Gerechtigkeit und empfindet sein Leben nur insofern als wertvoll, als es ihm die Möglichkeit gibt, zu einer vollen Entfaltung seiner menschlichen Kräfte zu gelangen - als die einzige Realität, die zählt, als das einzige Objekt "letzter Erkenntnis". Und schließlich spricht er nicht über Gott, erwähnt nicht einmal seinen Namen. Gott zu lieben, wenn wir das Wort hier gebrauchen wollen, würde bedeuten, nach der Erreichung der vollen Fähigkeiten des Liebens zu streben, nach der Verwirklichung Gottes in uns selbst. Von diesem Gesichtspunkt aus ist die logische Konsequenz des monotheistischen Gedankens die Negation der gesamten "Theo-logie", des gesamten "Wissens über Gott".

Erich Fromm, Psychoanalytiker 1900-1980

Wir werden nicht länger zugeben, daß ein Gott einmal und dann nicht wieder, daß er ein für allemal gehandelt hat. Das ist Mythos und Magie, den Kindertagen der Menschheit erwachsen, im Unbewußten aufzuspüren und dingfest zu machen. Es gibt keinen Gott, der erst für Israel und dann gegen Israel handelt, der erst Menschensöhne als Brandopfer annimmt und dann seinen "Sohn" für uns opfert, der das Böse nicht will, aber es gleichwohl zuläßt.
...
Spekulationen darüber, dass ich - inzwischen 75 Jahre alt - die viel beschworene Umkehr vorgenommen und mich nun eines besseren besonnen hätte, gar in den 'Schoß der Kirche' zurückkehren würde, dürften sich nach der vorlegenden Lektüre erübrigen. (Im Vorwort seines Buches 'Jesus Menschensohn' 1999)
...
Nein. Ich kenne die Evangelien und die echten Briefe des Apostel Paulus. Ich glaube nicht an die Auferstehung irgendeines Toten, und dann muss ich mich damit weiter auch gar nicht beschäftigen. (In seinem letzten persönlichen Interview auf die Frage, ob er an Gott glaube)

Rudolf Augstein, Journalist (1923-2002)

*

In allen Zonen und zu allen Zeiten haben Menschen von hohem ethischen Empfinden, Religionsstifter, diesen Glauben an ein höchstes Wesen, an "Gott", in ein System, in eine Lehre gebracht, und zu allen Zeiten hat ein Priestertum darüber gewacht, daß dieses System, der Kult, die religiösen Vorschriften, eingehalten wurden. - Liest man die mit Blut geschriebene Geschichte der Religionen und der Kirchen, dann blickt man in eines der traurigsten Kapitel menschlichen Wahns und hat vielfach den Eindruck, als ob von den Dienern Gottes sehr eifrig um eine rein persönliche Macht gekämpft wurde, die sehr wenig mit dem Gott, dem höchsten Wesen, das verehrt wurde und in dessen Namen die schlimmsten Schandtaten begangen wurden, zu tun hatte. Man schützte Gott und meinte im Grunde sich selber und sein Amt. (Die Weltanschauung des modernen Menschen, Ullstein, Berlin 1932)

Bruno H. Bürgel, Astronom und Schriftsteller (1875-1948)

*

"Gott hat uns aufgerufen, unser Land zu verteidigen und die Welt zum Frieden zu führen.
...
Die Freiheit ist nicht Amerikas Geschenk an die Welt, sie ist Gottes Geschenk."

George W. Bush, US-Präsident 2003

*

Ich glaube an den Menschen

Ich bin Pfarrerssohn. Ich habe immer an Gott gezweifelt. Im klassischen Sinne. ... Ich sehe den Grund nicht mehr ein, die Fiktion Gott aufrechtzuerhalten. Genauer: die Fiktion eines persönlichen Gottes. Gott als ein Weltprinzip, sagen wir: einer Ordnung des Existierenden, kann ich mir als Hypothese vorstellen, etwa in Form der Symmetrie, die bald die Physik gefunden zu haben meint, bald wieder nicht festzustellen in der Lage ist, aber warum soll ich dieses Ordnungsprinzip noch Gott nennen? Für einen persönlichen Gott aber auch nur zu denken, halte ich heute mit unseren Ahnungen, die wir von der Welt erreicht haben, für unvereinbar. Ein persönlicher Gott ist eine Konzeption der Liebe und der Furcht. Der Mensch will nicht nur lieben, er will geliebt sein und fürchtet sich vor dem Tod.

... Der Mensch muß nicht erlöst werden, er steht vor der viel schwierigeren Aufgabe, sich selbst zu erlösen: Er ist in seine eigene Falle gerannt. Die Aufgabe, der sich die Menschheit gegenübersieht, ihr Weiterbestehen zu ermöglichen, ist so schwer, daß kein Gott ihr helfen kann. Nur sie sich selbst.
. . .

Der Mensch muß sich der Wirklichkeit stellen.

Friedrich Dürrenmatt, Schriftsteller (1921-1990)

*

Jeder Glaube an ein Göttliches, das mehr enthält, als den Begriff der moralischen Weltordnung,
ist mir ein Greuel und eines vernünftigen Wesens unwürdig.

Johann Gottlieb Fichte, Philosoph (1762-1814)

*

Die Vorstellung eines einzigen Gottes oder eines "auserwählten Volkes" ist einseitig, statisch und führt in die Irre.
Sie ist dennoch Teil der historischen und noch immer gültigen, aktiven Wurzeln der Gefahrensituation der heutigen Welt.

Wolfgang Fischer, Arzt und Philosoph *1951

*

Wir sagen uns, es wäre ja sehr schön, wenn es einen Gott gäbe als Weltschöpfer und gütige Vorsehung, eine sittliche Weltordnung und ein jenseitiges Leben, aber es ist doch sehr auffällig, daß dies alles so ist, wie wir es uns wünschen müssen. Und es wäre noch sonderbarer, daß unseren armen, unwissenden, unfreien Vorvätern die Lösung all dieser schwierigen Welträtsel geglückt sein sollte.

Sigmund Freud, Arzt (1856-1939)

*

Nachdem ich von der Liebe zu Gott gesprochen habe, möchte ich klarstellen, daß ich persönlich nicht in theistischen Konzepten denke und daß der Gottes b e g r i f f  für mich nur historisch bedingt ist; in ihm hat der Mensch das Erlebnis seiner höchsten Kräfte und sein Streben nach Wahrheit und Einheit in einer bestimmten historischen Periode ausgedrückt. Ich glaube aber auch, daß die Konsequenzen des konsequenten Monotheismus und eines nicht-theistischen Erlebnisses der spirituellen Realität zwei Konzepte sind, die zwar verschieden sind, sich aber gegenseitig nicht bekämpfen müssen. ...

Der wirklich religiöse Mensch bittet, wenn er der dem Wesen der monotheistischen Idee folgt, nicht um irgend etwas und erwartet nichts von Gott, er liebt Gott auch nicht so, wie ein Kind seinen Vater oder seine Mutter liebt. Er hat vielmehr jene Demut erreicht, in der er weiß, daß er nichts von Gott weiß. "Gott" wird für ihn ein Symbol, in welchem der Mensch in einem früheren Stadium seiner Evolution das Höchste ausgedrückt hat, was er anstrebt: Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit. Er hat Vertrauen in die Prinzipien, die "Gott" verkörpert er denkt wahr, lebt in Liebe und Gerechtigkeit und empfindet sein Leben nur insofern als wertvoll, als es ihm die Möglichkeit gibt, zu einer vollen Entfaltung seiner menschlichen Kräfte zu gelangen - als die einzige Realität, die zählt, als das einzige Objekt "letzter Erkenntnis". Und schließlich spricht er nicht über Gott, erwähnt nicht einmal seinen Namen. Gott zu lieben, wenn wir das Wort hier gebrauchen wollen, würde bedeuten, nach der Erreichung der vollen Fähigkeiten des Liebens zu streben, nach der Verwirklichung Gottes in uns selbst. Von diesem Gesichtspunkt aus ist die logische Konsequenz des monotheistischen Gedankens die Negation der gesamten "Theo-logie", des gesamten "Wissens über Gott".

Erich Fromm, Psychoanalytiker (1900-1980)

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Auswahl-Religion

Ich halte von Religion so viel, daß ich darin die naturgegebenen Problemfelder des Menschen angesprochen sehe. Der religiöse Mensch möchte über sich Bescheid wissen. Er sucht, seine Sinne auszuschöpfen, um zu wissen, was mit ihm ist und mit ihm passiert. Dass in dem Zusammenhang auch die Gottesfrage auftaucht und beantwortet werden möchte, halte ich für einen Begleiteffekt. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man nicht sehr präzise über Gott Bescheid wissen muss, um ein religiöser Mensch zu sein. Man kann auch als bloß fragender und sich selbst nicht einfach genügender Mensch ein religiöser Mensch sein ...

Die Gewissensfrage wird zukünftig mit Sicherheit in allen Religionen eine große Rolle spielen. Der Einzelne wird mehr als bisher genötigt sein, sich ein religiöses Urteil zu bilden. Er wird sich in den Grundfragen des religiösen Empfindens zu befragen haben, wird sich über die Chancen und die Grenze des Menschseins verständigen und sich überlegen müssen, was er meint, wenn er Gott sagt. Dabei wird er selbstverständlich zuerst seine eigene Religion kritisch befragen müssen, was für ein Gottesbild sie ihm vermittelt. Eine künftige Religion im postkirchlichen Zeitalter könnte eine Art 'Auswahl-Religion' sein, die sich in intensiver Durchleuchtung eigener und fremder Antworten auf Lebensfragen eine individuelle Bahn sucht.

Prof. theol. Manfred Görg
in einem Interview in CONTUREN Nr. 3/2000

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Oh, Du großes irakisches Volk, oh, Ihr Angehörigen unserer mutigen Streitkräfte, oh Ihr Söhne der glorreichen arabischen Nation, oh, Männer, die Ihr guten Willens seid, die amerikanischen Teufel haben erneut einen Akt der Feigheit begangen und sich hinter einer Technologie versteckt, die sie in beschämender Weise einsetzen - doch das ist der Wille Gottes. ... Unsere Verluste sind gering. Gott hat den Angriff scheitern lassen - möge er sich jetzt der Seelen unserer Märtyrer annehmen. Gott ist der Größte, Gott ist der Größte, zum Teufel mit den Verfluchten! (Aus einer Ansprache 1996 an das Volk.)

Saddam Hussein, irakischer Staatschef

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Gotteslästerung ist ein Urteil das vom Aberglauben über den gesunden Menschenverstand verhängt wird.

Robert Green Ingersoll, Schriftsteller (1833-1899)

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Das jüdisch-christliche Gottesbild als das summum bonum (das höchste Gute) ist dem reflektierenden Bewußtsein unmöglich.

Carl Gustav Jung, Psychologe (1875-1961)

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Sollten die Menschen nicht imstande sein, das Humane, das allen Gemeinsame zu verwirklichen ohne die Hilfe ihrer eigenen Gespenster, nämlich der Götter, und ohne den Schrecken des Übermenschlichen und Unmenschlichen und Antimenschlichen, aus denen sie allzuoft die Bausteine ihrer Religionen machen? Kurz, brauchen wir Menschen den Umweg der Götter, um human zu werden?

Hermann Kesten, Schriftsteller *1900

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Die Drei in einem - der Eine in Dreien? Nicht so! Zu meinen eigenen Göttern gehe ich. Mag sein, sie werden mir ein größeres Wohlgefühl geben, als euer kalter Christus und verworrene Dreifaltigkeiten.

Rudyard Kipling, Schriftsteller (1865-1936)

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Kriege und Geschäftsbücher werden mit Gott geführt.

Karl Kraus, Schriftsteller (1874-1936)

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Man kann Gott nicht beweisen, aber die Welt ohne ihn erklären.

Lalande

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Gott ist nur ein erdachtes Wort, uns die Welt zu erklären.

Alphonse de Lamartine, Dichter (1790-1869)

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Wenn ich es höre, wie sie reden
Von Gott und ihren Glaubensfehden,
Wie Haß und Wahn die Welt entzweiten,
Wie Fabeln gegen Märchen streiten;
O grauser Abscheu, tödlich kalt,
Der mir die Brust zusammenkrallt!
...

Die Kirche weiß die Schmerzen zu verwalten,
Das Herz bis in die Wurzel aufzuspalten.

Nikolaus Lenau, Dichter (1802-1850)

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Wer Gott seinen eigenen Vater nennt und mit ihm persönlichen Umgang zu pflegen meint, ist einfach zu ungebildet, um den projektiven Charakter dieses familiären Gottesverhältnisses zu durchschauen.

Gerd Lüdemann, ev.Theologe *1947

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Religion ist Gottes Verklärung im irdischen Dasein;
Aber der Mensch und die Zeiten haben die Kirchen gebaut!

August Mahlmann, Schriftsteller (1771-

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Ist also der Koran nicht das Wort Gottes, sondern ein menschliches Produkt? Existiert Gott? Existiert Allah? "Wen kümmert es, ob Gott existiert oder nicht? Das ist eine Frage, die für mich nicht zählt. Wichtig ist doch, dass er für die Menschen, die ich kenne und treffe, zählt. Es ist ganz einfach - Gott ist eine Metapher. Er ist eine Symbolfigur. Ist der Koran Gottes Wort oder Menschenwort? Für mich steht fest, das ist das Wort der Menschen. Für mich ist wichtig, dass wir den Koran kritisch in einen historischen Bezug setzen müssen."

Abdelwahhab Meddeb, tunesischer Schriftgelehrter
(3sat-Kulturzeit 14.12.04) 

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Friedensdienst ist Glaubensdienst. Wer dem Glauben und seiner Verbreitung dient, der dient dem Frieden seiner Verbreitung. Jeder Soldat muß daher immer auch Theologe sein, d.h. ein Mann Gottes, um dem Frieden unter den Menschen dienen zu können. ... Wer für die Ehre Gottes eintritt, verschafft auch dem Frieden auf Erden eine Chance. Anders geht es nicht.

Joachim Meisner, Kardinal

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Ich bin Atheist. Was wir Gott nennen, ist das Mysterium.

Alberto Moravia, ital. Schriftsteller *1907

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Lieber Gott,...Du bist in mich eingezogen wie eine schwer heilbare Krankheit, als mein Körper und meine Seele klein waren...Indem ich dir zeige, wie du als Krankheit in mich eingezogen bist, und als Krankheit fast über mich hinweggewachsen wärst, hoffe ich, mich ein Stück weit von dir heilen zu können. Ich weiß, daß du in den Narben, falls ich dich aus mir vertreiben kann, bis zu meinem Tode hausen wirst. Sie werden mich beißen, und du wirst mich noch mit Phantomschmerzen quälen, wenn du längst wegamputiert bist. Ein Teil meines Hasses auf meine Familie rührt daher, daß sie mir die Gotteskrankheit eingegeben hat. Du wurdest mir eingeträufelt, kaum daß die ersten Zeichen der Empfänglichkeit, der Verwundbarkeit sichtbar wurden. Das Anwachsen der Krankheit wurde, alter Familientradition gemäß, mit Freude betrachtet. Sie haben das Wuchern der Tumore in meiner Seele nach dem Kalender des Kirchenjahres verfolgt und gefeiert. Die Feste waren die Höhepunkte des Krankheitsverlaufs... "Herr erhebe dein Antlitz über uns...", so haben wir am Ende jedes Gottesdienstes gefleht, als gäbe es keine größere Sehnsucht, als immerzu dein ewig-kontrollierendes big-brother-Gesicht über uns an der Decke zu sehen. Du als Krankheit in mir bist eine Normenkrankheit, eine Krankheit der unerfüllbaren Normen, die Krankheit des Angewiesenseins auf deine Gnade, die von beamteten Herabflehern zusätzlich zu meinem Geflehe bei dir erbettelt werden mußte... Du hast mir so gründlich die Gewißheit geraubt, mich jemals in Ordnung fühlen zu dürfen, mich mit dir aussöhnen, mich o.k. finden zu können...ich weiß von Patienten, Freunden und Bekannten, daß du für Millionen noch immer die schlimmste Kinderkrankheit bist, die man sich denken kann, in vielen Fällen unheilbar, ansteckend vor allem für Kinder und Kindeskinder. ...Du gedeihst in den Hohlräumen sozialer Ohnmacht und Unwissenheit. Du blühst aus der Lebensangst meiner Vorfahren, aus allem Unverstandenen, das sie heimgesucht hat, vor allem aber: aus ihrer Ungeborgenheit, aus ihren seelischen Entbehrungen, gegen die sie dich wie eine riesige Plombe in einen faulenden Zahn gesetzt haben ... Dich überstanden zu haben gibt mir Selbstbewußtsein; von der riesigen Krücke nicht erschlagen worden zu sein ...

Tilmann Moser, Psychotherapeut (*1938)

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Man kann einem Kind Gottesfurcht, aber keine Gottesliebe einflößen.
Freie Kinder brauchen keine Religion, denn ihr Leben ist geistig schöpferisch.

Alexander Sutherland Neill, Pädagoge (1883-

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Gott sollte komplett aus der Politik rausgehalten werden. Denn politische Prinzipien können nicht auf metaphysische Vorstellungen gestützt sein, die nicht von jedermann geteilt werden können.

Martha Nussbaum, Philosophin (*1947)

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Einige Menschen glauben an einen Gott. Andere glauben an mehrere Götter. Einige betrachten sich selbst als Agnostiker und äußern keine Überzeugung. Andere schließlich, sind Atheisten. Alle müssen zusammen leben. Und seit der ersten Deklaration der Menschenrechte muss dieses Zusammenleben die Freiheit des Gewissens und die gleichen Rechte für alle sicherstellen."

Henri Pena-Ruiz, franz. Philosoph und Schriftsteller

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Wie viel Leute würden nicht zur Kirche gehen, wenn nur Gott allein sie dort sähe.

Petit-Senn

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Und über Gott habe ich im Leben noch nicht gelästert.
Ich lästere höchstens über die, die ihn erfunden haben.

Volker Pispers, Kabarettist (*1958)

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Sehr geehrter Herr! In Beantwortung Ihres Schreibens vom 10.6.47 kann ich Ihnen mitteilen, daß ich selber seit jeher tief religiös veranlagt bin, daß ich aber nicht an einen persönlichen Gott, geschweige denn an einen christlichen Gott glaube. Näheres darüber würden Sie in meiner Schrift "Religion und Naturwissenschaft" finden. Hochachtungsvoll Dr.Max Planck, Göttingen, 18.6.1947
...
Dieser naive Glaube - darüber dürfen wir uns nicht täuschen - besteht heute nicht mehr, auch nicht in den breitesten Schichten des Volkes.

Max Planck, Physiker und Philosoph (1858-1947)

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Religion und Wissenschaft

Die beste Religion ist so unbestimmt über Gott, und rechtlich so, daß man kaum sagen kann sie ergibt etwas Greifbares das geprüft werden kann. Religion ist nur etwas, was unseren Gefühlen gefällig ist. Soweit die Religion prüfbar ist, scheint sie falsch zu sein. Dies ist keine Anklage, denn Religion ist nicht Wissenschaft. Es ist eher eine Anklage gegen jene Theologen die Religion behandeln, als ob sie eine Wissenschaft wäre.

Karl Raimund Popper, Philosoph (1902&endash;1994)

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Gott ist nicht wählerisch in seinen Boten und Werkzeugen, und die irren sich, die da meinen,
daß er die Welt mit spitzen Fingern anfasse und das nämliche von ihnen verlange.

Wilhelm Raabe, Dichter (1831-1910)

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Wehe dem, der ein Kind in Furcht erzieht,
und wenn es die Furcht vor Gott wäre!
Denn er schändet unabsehbare Menschengeschlechter.

Walther Rathenau, Politiker (1867-1922)

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Gott hat in meinem Leben nie auch nur eine Sekunde existiert. Ihre Frage, ob Gott mein "kulturelles Schaffen" tangierte, entfällt also. Auf die Frage:"Wer ist Gott für Sie?" kann ich aber antworten: Gott ist eine literarische Figur wie Odysseus, Faust oder Hamlet. Geschaffen wurde sie nach einem Vorbild, und das Vorbild ist der Mensch. Schon im 18.Jh. heißt es in der deutschen Aufklärung, vor allem bei Lichtenberg, Gott schuf den Menschen nach seinem Vorbild. Das bedeutet nichts anderes, sagt Lichtenberg, als daß der Mensch Gott nach seinem Vorbild schuf.

Marcel Reich-Ranicki, Literaturkritiker

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Die Hypothese 'Gott' hat heutzutage keinen Nutzwert mehr für die Erklärung der Natur, sie steht nur allzu oft einer besseren und genaueren Erklärung im Wege. Gott läßt sich heute eher mir einem kosmischen Fabelwesen vergleichen, als mit der Gestalt eines Herrschers. ...

Für einen gebildeten Menschen wird der Glaube an einen solchen Gott bald ebenso unmöglich wie der Glaube daran, daß die Erde eine Scheibe ist, daß Fliegen aus dem Nichts entstehen, daß Krankheit eine göttliche Strafe ist oder daß der Tod etwas mit Zauberei zu tun hat. Götter wird es allerdings immer geben, einmal, weil ganz bestimmte Leute an ihnen interessiert sind, oder weil träge Gemüter ihnen Unterkunft in ihrem Denken gewähren oder sie werden von Politikern als Werkzeuge gebraucht oder sie dienen als Refugium für unglückliche oder einfältige Menschen.

John A. T. Robinson, Bischof, in seinem Klassiker "Gott ist anders" (1963)

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Die beste von allen Religionen ist zweifellos auch die deutlichste, und wer den Gottesdienst, den er mir predigt,
mit Geheimnissen, mit Widersprüchen belastet, der berechtigt mich hierdurch selbst, ihm nicht zu trauen

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Indem das Christentum solche hohen Anforderungen stellt,
macht es sie selbst undurchführbar und unnütz.

Jean Jacques Rousseau, Philosoph (1712-1778)

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Die Liebe Gottes kann so werden übertrieben,
Daß sie für Sünd' es hält, den Menschen auch zu lieben.

Friedrich Rückert, Dichter (1788-1866)

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In einer Welt, die eine Gottheit nach einem Plane erschaffen oder in der eine Gottheit außerhalb des Menschen in irgend einem Sinne über Zukünftiges verfügt, ist der Mensch als sittliches Wesen, als Person vernichtet.

Max Scheler, Philosoph (1874-1928)

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Es wäre doch wirklich an der Zeit, die christliche Mythologie mit all ihren Göttern, Halbgöttern, Sehern, Himmeln und Höllen (und natürlich auch die rezenten Dekorationen) dahin abzustellen, wohin sie historisch und wertmäßig gehört: nämlich in die Nähe der römischen und griechischen.
...
Gibt denn niemand die Tatsache zu denken, daß von unserem großen Sechsfachgestirn - Goethe, Herder, Klopstock, Lessing, Schiller, Wieland: nie sah die Welt gleichzeitig ihresgleichen! -, daß von diesen Sechsen  n i c h t  e i n e r  katholisch war; dafür aber drei - die besseren Drei! - e r k l ä r t e  F e i n d e  jeder positiven Religion, deutlicher: des Christentums?!

Arno Schmidt, Schriftsteller (1914-1979)

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Es ist für mich ebenso leicht, zu glauben, daß das Weltall sich selber geschaffen hat, als daß ein Schöpfer des Weltalls sich selber schuf, nein vielleicht sogar leichter; denn das Weltall existiert in sichtbarer Form und schafft sich selbst im Fortschreiten ständig neu, während ein Schöpfer dieses Weltalls eine Hypothese ist.

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Hüte dich vor dem Menschen, dessen Gott im Himmel ist!

George Bernard Shaw, Dichter (1856-1950)

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Interessant ist, dass die Priester fast aller Religionen den von ihnen Betreuten immer einreden, es müssten zu Ehren der Gottheit irgendwelche Opfer gebracht werden. Es waren das teils Opfer von Tieren, Menschenopfer, Opfer von Gartenerzeugnissen oder Bargeld. Der größte Teil dieser Opfergaben wurde dann von den Priestern für sich verbraucht. Heutzutage sind an die Stelle der freiwilligen Opfergaben die Kirchensteuern in den jeweiligen Währungen getreten. Die großen kirchlichen Organisationen haben auch gelernt, die ihnen zufließenden Mittel zweckmäßig anzulegen. Einige von ihnen besitzen Milliarden von Aktien und anderen zinstragenden Papieren neben Grundstücken, wirtschaftlichen Betrieben usw.

Merkwürdigerweise ist bei den Menschen, der ja auch zur Säugetiergruppe gehört, das Männchen meistens körperlich stärker und kräftiger als das weibliche Wesen. Es haben daher auch meistens Männer die jeweilige Herrschaft an sich gerissen. Bei den Männern sind zwei Haupttypen zu unterscheiden: politische Herrscher und religiöse Machthaber. Häufig arbeiten beide Gruppen zusammen, manchmal zum Besten, manchmal zum Schaden der Völker.

Ricardo Slomann *1885

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Aus aller guter Leute Mund kann man hören, daß die heilige Schrift das Wort Gottes ist, welches den Menschen die wahre Glückseligkeit oder den Weg des Heils lehrt; indessen denken sie über die Sache selbst ganz anders. Denn die gewöhnlichen Menschen trachten, so scheint es wenigstens, nach nichts weniger als nach einem der heiligen Schrift entsprechenden Leben, vielmehr sehen wir, daß fast alle ihre Hirngespinste für Gottes Wort ausgeben und nur darauf bedacht sind, unter dem Deckmantel der Religion andere Leute zu zwingen, daß sie denken wie sie selbst.

Baruch de Spinoza, Philosoph (1632-1677)

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Die einzige Entschuldigung für Gott ist die, daß es ihn nicht gibt.

Stendhal (Marie Henri Beyle), Schriftsteller (1783-1842)

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"Im Lügen und betrügen hat das Weib den Vorzug über alles, was da kann verlogen, betrogen und arglistig sein." In der gleichen, schriftlich dokumentierten Predigt in St.Michael, München, wird weiter ausgeführt, daß die Frauen "so wenig Hirn haben als ein Strohputz auf dem Acker, der für die Vogelschau ist hinausgestellt worden". ... "Ich rufe auf Befehl Gottes und so laut ich nur kann, lasset die Hexen nicht leben, mit Feuer und Schwert ist diese menschliche Pest vertilgen."

Georg Stengel, Jesuit (1584-

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Es gibt ein Recht auf Blasphemie, sonst gibt es keine wahre Freiheit.

Voltaire (Francois Marie Arouet), Philosoph (1694-1778)

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Das ist nicht Gott, der im Koran spricht. Im Gegenteil, es sind Mohammed oder Muslime, die zu Gott sprechen. Oder es könnten Engel sein, die sprechen aber nicht Gott. Das haben auch schon viele muslimische Gelehrte vor Jahrhunderten festgestellt. Abgesehen davon - und das sagen auch Gläugbige, wimmelt der Koran nur so von Missverständnissen, geschichtlichen Fehlern, geographischen Ungereimtheiten und unzähligen Grammatikfehlern. Für mich steht fest, der Koran ist ein menschliches Produkt. -
Nein, der Islam ist keine Religion des Friedens. Sie müssen sich nur den Koran anschauen. Ein Skeptiker hat ihn einmal untersucht. Es hat sich gezeigt, dass es über 560 Passagen mit Gewalt und Grausamkeit gibt und nur ungefähr 60 Passagen, die Toleranz predigen. Das ganze Buch ist übersät mit Drohungen des Höllenfeuers. Der Islam ist totalitär, es gibt strikte Vorschriften, wie man sich waschen soll, mit welcher Hand man essen soll, wie man Liebe machen soll. Die Religion will alles kontrollieren, ist totalitär. Sie will vorschreiben, was man lesen und denken soll und was nicht.

Ibn Warraq, Islamwissenschaftler
(3sat-Kulturzeit 14.12.04)

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Wissenschaft kann nur aus der Selbständigkeit des Menschen ohne Autorität geschehen,
Theologie ist keine Wissenschaft weil sie die Autorität als Inhalt ihres Denkens betrachtet.

Carl Friedrich von Weizsäcker, Physiker u.Philosoph (*1912)

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Jeder Säbelhieb, jede Granate, womit wir unser Lebensrecht erzwingen müssen, ist von Gott gesegnet.

Otto Zurhellen, Theologe 1877-

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IN GOD WE TRUST
(in Gott wir Vertrauen)

auf der Rückseite von US-Dollar-Noten

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"Gott mit uns!"

im Ersten Weltkrieg auf dem Koppelschloß der Soldaten des Kaiserlichen Heeres
und im Zweiten Weltkrieg bei der Hitlerwehrmacht

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Zum Geburtstag des Führers

In Treue und Eintracht begeht die deutsche Nation am 20. April den 51. Geburtstag des Führers, der uns wieder mit ganzer Bewußtseinskraft d i e   g e s c h i c h t l i c h e  G r ö ß e  u n d  B e d e u t u n g  d e s  W a n d e l s  vergegenwärtigt, der durch den Führer und sein Werk vollzogen worden ist. (...) Der wahre Christ sieht durch die Kraft seines Glaubens in allem Erdengeschehen das Walten göttlicher Führung und Fügung. Deshalb gilt an dem Tage, da der Führer ein neues Lebensjahr beginnt, sein erster und getreulichster Dank dem allmächtigen und allgütigen Gott, der durch die Hand des Führers das deutsche Volk aus dem Leben der Verelendung und Knechtschaft errettet hat und es die Tage seiner Wiedererhöhung erleben ließ. Im gleichen Atemzuge gilt sein Gebet dem Leben und Wirken des Mannes, den Gott zu seinem Willensvollstrecker erhoben hat, ihn gegen die Nachstellungen seiner Feinde siegreich beschützend. Und mit diesem Gebete vereinigt sich das Bekenntnis zu treuer, aufrechter und entschlossener Gefolgschaft. W.P.

Katholisches Kirchenblatt für das Bistum Augsburg, Titelseite 21.4.1940

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Gott hat es zugelassen, daß das Vergeltungsschwert gegen England in unsere Hände gelegt wurde. Wir sind die Vollzieher seines gerechten göttlichen Willens.

Kathol. Kirchenblatt für das nördl. Münsterland 9.3.1941

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Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf zu unseren Feinden vortragen...Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen...

Gebet eines christlichen Geistlichen vor dem Abwurf der Atombombe
auf Hiroshima am 5.8.1945 zum Schutz der Bomberbesatzung

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Der Gott, der Auschwitz zugelassen hat, kann nur unmoralisch sein oder gar nicht existieren.

ein Jude in einem FS-Interwiev 1990

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"Wir, Johann II. von Gottes Gnaden souveräner Fürst zu Liechtenstein,
Herzog zu Troppau, Graf zu Rietberg etc. etc. etc. tun hiemit kund, ...
... Die Person des Landesfürsten untersteht nicht der Gerichtsbarkeit
und ist rechtlich nicht verantwortlich. ..."

Verfassung des Fürstentums Liechtenstein
(www.liechtenstein.li/pdf-fl-staat-verfassung-sept2003.pdf)

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Gott schläft im Stein (Atom)
atmet in der Blume (Licht und Luft)
träumt im Tier (Instinkt)
wacht auf im Menschen (Vernunft)

Indischer Spruch

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"Willst du also ohne Sünde und vollkommen sein, so schwätze nicht von Gott! Du sollst auch von Gott nichts verstehen, denn Gott ist über allem Verständnis." ...
Das ist durchaus Gottes Absicht, daß die Seele Gott verliere! Denn solange die Seele noch einen Gott hat, einen Gott erkennt, von einem Gott weiß, solange ist sie noch von Gott entfernt. Darum ist es gerade Gottes Verlangen, sich selber zunichte zu machen in der Seele, auf daß die Seele sich selber verliere. Denn daß Gott "Gott" heißt, das hat er von den Kreaturen. Erst als die Seele Kreatur ward, hatte sie einen Gott; wenn sie ihre Kreatürlichkeit wieder verliert, so bleibt Gott in sich selber, was er ist. Und das ist die größte Ehre, welche die Seele Gott erweisen kann: daß sie ihn sich selber überlasse und seiner ledig stehe. ...
Ebenso wie die Gottheit namenlos ist und ohne Benennung, so ist auch die Seele namenlos, wie Gott; denn sie ist ja dasselbe, was er ist. Alle unsere Vollkommenheit und all unsere Seligkeit liegt daran, daß der Mensch durch und über alle Geschaffenheit und alle Zeitlichkeit und alle Wesenheit hinausschreite und in den Grund geht, der ohne Grund ist. Darum bitten wir, daß wir Gottes ledig werden und nehmen die Wahrheit und genießen die Ewigkeit."

Meister Eckhart Theologe und Philosoph 1260-1328

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Die Stimme des Großen Geistes ist im Gesang der Vögel zu hören, im Rauschen der Bäche
und im süßen Atem der Blumen. Wenn ihr das heidnisch nennt, dann bin ich eine Heidin.

Zitkala-Sa, Dakota Sioux

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Brief an die Verfassungskommission   -   Gott im Kreuzfeuer   -   Zitate zu Religion


 Mit freundlichen Empfehlungen
 
Humanistische AKTION  
1/2003,3 


 
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Aktualisiert am 03.07.12