Lebens(t)raum Jahnishausen   -   Ökodorf-Institut   -   Ökodorf-Projektzentrum  -  LebensGut

 

Lebens-t-raum Gemeinschaft Jahnishausen

Die Idee

Immer mehr Menschen suchen in ihrem Leben nach Veränderung, da sie im bewussten Gegensatz zu den isolierenden Tendenzen in der Gesellschaft ihr Leben gemeinsam gestalten wollen. Wir, die Mitglieder der Lebens(t)raum Gemeinschaft, haben auf dieser Suche ein altes Gut in Jahnishausen bei Riesa gefunden.

Begonnen hat es mit der Ersteigerung des Rittergutes im Jahre 2001. Sieben Frauen über 50 legten so den Grundstein zur Gründung einer Gemeinschaft in der alle Generationen zusammenleben. Mittlerweile (im Februar 2006) sind wir bereits 25 Erwachsene und 10 Kinder. Der Jüngste ist zwei Jahre und die Älteste 71 Jahre alt.

Bedingt durch die unterschiedliche Altersstruktur, die jeweilige Herkunft und den Platz, den jeder Mensch hier einnimmt, gibt es viel Unterschiedliches, Vielfältiges, Außergewöhnliches und Alltägliches, Menschliches, Mutiges und Vorsichtiges, Achtsames und Gleichgültiges, Lustiges und Trauriges &endash; eben alles, was zum Leben gehört, wenn es in seinem Ausdruck nicht behindert wird.

Zwei Pole wollen zusammengebracht werden: persönliche, individuelle Entwicklungswege und eine gemeinsame Lebensgestaltung, denn schließlich leben wir miteinander. Dies kann Gestalt annehmen, wenn es für alle stimmig ist. Dabei lassen wir uns leiten von Werten wie Gewaltfreiheit, Selbstverantwortung, Achtsamkeit, Toleranz und einer wohlwollenden Grundhaltung der Gesamtheit der Schöpfung gegenüber. Wir lernen voneinander, indem wir unsere verschiedenen Sicht- und Seinsweisen annehmen, ohne die eigene Ausrichtung zu verlassen. Geistige Freiheit in allen Bereichen, auch auf dem spirituellen Weg, ermöglicht eine Weite und eine Offenheit für Neues.

Bisherige Entwicklung

Das Rittergut bietet mit seinem dazugehörigen Gelände von 3,5 ha und seinen vielen Gebäuden Platz für mehr als 70 Menschen zum Wohnen und Arbeiten. Vierzehn Wohneinheiten wurden bisher nach aktuellem ökologischen Standard saniert, weitere sind in Planung. In der relativ kurzen Zeit seit der Gründung haben wir uns mehr als verdreifacht. Oftmals wohnen bis zu 35 Menschen bei uns, einige davon im Status der Annäherung.

Wir veranstalten jedes Jahr Info-Wochenenden und Kennenlernwochen, bei denen mit uns gelebt und gearbeitet werden kann, einen Tag des ÆOffenen Tores" für die Nachbarschaft, sowie ein Sommercamp.

Aus Einlagen von einigen Gemeinschaftsmitgliedern hat sich die Alte Falknerei GmbH gegründet. Diese bietet Seminare und Dienstleistungen an.

Ein großes Gartengelände wird von unserer Gärtnerin nach biologischen Richtlinien zum Gemüseanbau genutzt. Mit Schafen und Hühnern ist eine Tierhaltung begrenzt möglich.

Die Organisationsform

Jede Gemeinschaft benötigt einen Rahmen, in dem sie lebt und handelt. Wir haben uns für die Rechtsform einer Genossenschaft entschieden, bei der alle GenossenschafterInnen auch Miteigentümer sind. Dadurch erhält jedes Mitglied gleiche Rechte und trägt die gleiche Verantwortung.

In der Genossenschaft handelt die Gruppe nach dem Konsensprinzip, so dass letztlich alle Entscheidungen von der gesamten Gruppe getroffen werden.

Das Zusammenleben

Umfang und Intensität des gemeinsamen Lebens in Jahnishausen gestalten sich nach den persönlichen Wünschen und den Erfordernissen der Gemeinschaftsmitglieder. Das Gemeinschaftsleben ist so vielfältig wie es die Mitglieder sind, die zu dessen Lebendigkeit beitragen.

Wöchentlich findet eine Plenumsversammlung statt, wo Fragen des praktische Zusammenlebens geregelt werden, Planungen initiiert und Beschlüsse gefasst werden. In Arbeitsgruppen, die sich je nach Bedarf langfristig oder auch nur sporadisch bilden, wird für die verschiedenen Entscheidungsbereiche geplant. Hier werden Ideen und Konzepte entwickelt, gegebenfalls Entscheidungen für das Plenum vorbereitet. In einem vereinbarten Maß besitzen die Arbeitsgruppen Entscheidungskompetenz. Entscheidungen von größerer Tragweite werden grundsätzlich von der gesamten Gemeinschaft getroffen.

Ebenfalls wöchentlich treffen wir uns zum Gemeinschaftsabend, dessen Rahmen dem ganzen Spektrum persönlicher Themen - von freudigen bis zu schwierigen - Gelegenheit bietet, das ungeteilte Gehör der Gemeinschaft zu finden. Das Sichtbarwerden von persönlichen Standorten und Befindlichkeiten bewirkt Transparenz als Voraussetzung für Lösungsansätze verschiedenster Art.

Alle zwei Monate findet ein Supervisions-Wochenende statt, an dem unsere Gemeinschaftsentwicklung von einer externen Supervisorin begleitet wird.

Wir haben erfahren, dass diese drei Elemente für unser Gemeinschaftsleben sehr essentiell sind.

Aus den vielseitigen Interessen der Mitglieder ergeben sich gemeinsame Unternehmungen aller Art wie Feste, Spielabende, Meditationen, Rituale, Open-Air-Kino, u.v.m. Das Essen, das wir uns in einer Gemeinschaftsküche selbst zubereiten, nehmen wir nach Möglichkeit mittags gemeinsam ein.

Ökologie

Unser Garten, aus dem wir uns so weit wie möglich ernähren, wird biologisch bebaut. Ebenso sammeln wir frei verfügbares Streuobst, Wildkräuter usw.

Leben und Ressourcen schützen und bewahren sind die Grundlagen unserer Energienutzung. Dazu gehören z.B. effektive Wärmedämmung sowie verschiedene Recycling-Systeme. Das Abwasser aus Dusche und Waschmaschine wird nach der Reinigung in einer Schilf-Kläranlage ebenso wie das aufgefangene Regenwasser als Brauchwasser genutzt.

Eine zentrale Niedrigtemperatur-Heizanlage, die bereits für das gesamte Gelände ausgelegt ist, minimiert den Heizungsenergieverbrauch und versorgt uns mit angenehmer Strahlungswärme. Sie wird mit Holzhackschnitzeln oder Holzpellets beschickt.
Mit zugeschalteten Sonnenkollektoren wird in ihr auch ressourcensparendes Warmwasser produziert. Eine Photovoltaik-Anlage versorgt uns vorerst nicht mit Strom, sondern sorgt mit dem Verkauf für zusätzliche Einnahmen.

Ökonomie

Bisher sind vier Betriebe mit der Gemeinschaft verbunden: die Gärtnerei, die Alte Falknerei GmbH - die Seminare und Dienstleistungen anbietet, der Bioladen 'Gingko' in Riesa und die Alpha Energie-Systeme GmbH - die unser Energiesystem bereitstellt und wartet. Einige Mitglieder sind selbständig am Platz tätig: Tischlerei, Versandhandel für Gesundheitsprodukte, Landschaftsgärtnerei.

Für Hinzukommende ist es günstig, Einkommen zu erzielen durch Tätigkeiten, die nicht an den Platz und den Ort gebunden sind (Versandhandel, Internet, Kunsthandwerk), da es in der Region gegenwärtig erschwert ist, Arbeitsstellen zu finden. Das weitere Umfeld in Dresden und Leipzig bietet ein wesentlich breiteres Spektrum an Erwerbsmöglichkeiten. Unser Bestreben geht in verstärktem Maße dahin, Menschen darin zu unterstützen, dass sie eigene Betriebe bei uns aufbauen können.

- Stand: März 2006 -

 
Adresse: 01594 Riesa / Jahnishausen, Jahnatalstraße 4a, E-Mail: ltgj (at) gmx.de
Telefon: 03525 / 517851 Fax: 03525 / 517857

Lebens(t)raum Jahnishausen


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Ökodorf-Institut

Delphin-Gemeinschaft

Beim Ökodorf-Institut steht das Leben in Gemeinschaften im Vordergrund. Wir bieten individuelle Beratungen für Gemeinschaftssuche und -gründung, in denen die beruflichen und gemeinschaftlichen Vorerfahrungen berücksichtigt werden. Dann werden die Gemeinschaftsmotive und -wünsche herausgearbeitet. Zum Abschluss erstellen wir kommentierte Literatur- und Projektlisten mit persönlichen Erfahrungen.

Wir bearbeiten auch Forschungsaufträge von Universitäten, Behörden, Parteien, Stiftungen... Unser Hauptinteresse ist dabei die fundierte Auswertung von Gemeinschaftserfahrungen und deren Weitergabe zur Lösung gesamtgesellschaftlicher Probleme. Um unsere Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, bieten wir Vorträge, Seminare und Ausstellungen an. Wir berichten über den Lebensgarten, andere Gemeinschaften und spezielle Gemeinschaftsthemen, wobei die Suche nach ökologischen und sozial-verträglichen Gesellschaftsformen im Mittelpunkt steht.

Durch unsere Kontakte innerhalb der Kommmune- und Ökodorfbewegung erhalten wir immer wieder Hinweise auf neue Gemeinschaftsliteratur, ebenso Restauflagen und graue Literatur, die im Buchhandel nicht (mehr) erhältlich sind - aber bei uns!

Die niedersächsische Siedlungsgemeinschaft "Lebensgarten" kann die grosse Anzahl derjenigen, die dort mitleben möchten, nicht mehr aufnehmen. Deshalb entsteht derzeit durch Initiative des ÖKODORF-Instituts ein Ableger in Südbaden: Die Delphin-Gemeinschaft. Dort wird es einen grösseren Grad an Selbstversorgung und etwas mehr gemeinsame Aktivitäten in allen Bereichen geben, z.B. eine TALENTE-Tauschgemeinschaft, Integration von Kindern, Kranken, Behinderten, Arbeitslosen, alten Menschen... aus Nah und Fern (in Absprache mit örtlichen Initiativen) in die Gemeinschaft oder Versorgung in ihrer gewohnten Umgebung sowie verschiedene Heilungs-/Therapieformen.

Karl-Heinz Meyer wurde 1959 in Heersum bei Hildesheim geboren, Sabine Meyer-McGowran 1957 in Berlin.

 

Wir bieten Übernachtungsmöglichkeit für andere NetzteilnehmerInnen. Je nach Wunsch ist die Teilnahme am gemeinsamen Singen, Tanzen, Meditieren möglich. Ausserdem können wir auf den Gebieten "ÖKODÖRFER, ökologischer Lebensalltag, Verkehr und Fahrrad, Spiritualität und Lebensberatung" Beratungen durchführen, Gutachten erstellen, Referate halten, aktuelle Fachinformationen sowie Kontakte vermitteln.

  Adresse: Alpenblickstr.12, D-79737 Herrischried-Niedergebisbach
e-mail: meyer (ät) gemeinschaften.de  -   Internet: www.gemeinschaften.de
Ansprechpartner: Karl-Heinz Dieter & Sabine Ainjali Meyer

Mitglied der Netzkraftbewegung


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Humanistische AKTION  
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Ökodorf- Projektzentrum

Gross-Chüden

Das Ökodorf-Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, in Poppenau eine sozial-ökologische Modellsiedlung für etwa 300 grosse und kleine Menschen aufzubauen.

Zur Zeit existiert neben dem von einer kleinen Pioniergemeinschaft bewohnten Siedlungsgelände in Poppau vor allen das Ökodorf-Projektzentrum (unser organisatorisches "Basislager"), eine assoziierte dezentrale Gemeinschaft von etwa 70 Menschen, ein bundesweiter Verein von UnterstützerInnen "Freundeskreis Ökodorf e.V." sowie als Projektträgerin die "Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft Ökodorf e.G."

Seit unserem Beginn 1993 im Ökodorf-Projektzentrum sind, neben verschiedenen Wohn- und Arbeitsgruppen in der umgebenden Gemeinschaft u.a. folgende unabhängige Bereiche entstanden: Gäste- und Seminarbetrieb, Freie Schule, Gärtnerhof, Schreinerei, Buchhaltungsbüro, Buchversand und Verlag, Lehmbaubetrieb, Marktstand Altmärker Fladenbäckerei, Vernetzungsbüro, Food-Coop, selbständige Handwerker.

Im Ökodorf in Poppau streben wir eine Integration aller Lebensbereiche (Wohnen, Arbeit, Ver- und Entsorgung, Kultur, Bildung, Gesundheit...) mit weitgehender Selbstverantwortung und Selbstversorgung an. Die vielfältigen menschlichen Tätigkeiten sollen in kleinen überschaubaren und miteinander vernetzten Lebenskreisen stattfinden, so dass die ökologischen und sozialen Konsequenzen des eigenen Handelns wieder direkt erfahrbar werden. Wir bemühen uns um einen intensiven Dialog mit der Region sowie der bundesweiten interessierten Öffentlichkeit und hoffen damit den Boden für ein gut in die Region eingebettetes Ökodorf zu schaffen.

 

Wir bieten Übernachtungsmöglichkeit für andere NetzteilnehmerInnen. Ausserdem können wir auf dem Gebiet "Leben in Gemeinschaft" Kontakte vermitteln und bieten dazu auch ein von uns verlegtes Buch über 365 europäische Gemeinschaften an.

 
Adresse: 29416 Gross-Chüden, Dorfstr. 4, Tel.: 03901/471227, Fax: 03901/471195
Ansprechpartnerin: Silke Hagmeier

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LebensGut

Neue Lebensformen e.V.

Das LebensGut ist ein ökologisch-soziales Lebensexperiment oder die gemeinsame Suche von Menschen nach ihrem Traum, ein sich selbst und der Natur gemässes Leben und Arbeiten zu verwirklichen.

Wir sind jetzt eine Gruppe von ungefähr 60 Menschen (ca. 35 Erwachsene und 25 Kinder). Wir erstreben eine erneuerte und kulturvolle Subsistenz. Dazu gehört nicht nur die weitgehende Selbstversorgung mit den grundlegenden Dingen des Lebens wie Nahrung, Wohnung, Kleidung, sondern auch deren Verbindung mit Lebensfreude, Phantasie und Kreativität. Darüberhinaus geht es uns um die Zukunft von Mensch und Erde, um eine friedliche, sinnvolle, ökologische und lebensnahe Globalisierung und Regionalisierung.

Folgende grundlegende Reproduktionsbereiche sind im Sinne einer auf Selbstbegrenzung und Werterhaltung orientierten Kreislaufwirtschaft bereits entstanden:

  • permakulturorientierte ökologische Landwirtschaft, Gärtnerei und artgerechte Tierhaltung

  • Landschaftspflege und -gestaltung

  • schonende Produktverarbeitung

  • ökologische Wasserver- und -entsorgung

  • Stätten für handwerkliche und technische Fertigung

  • Bildung und Kultur.

In unserem Bildungszentrum bieten wir ein vielfältiges Seminarprogramm, wo es unter anderem um die Welt um uns, um den Zusammenhang von Kosmos, Mensch und Erde geht. Ausserdem finden regelmässig Besucherwochenenden statt.

 

Wir bieten Übernachtungsmöglichkeiten für andere NetzteilnehmerInnen, u.a. auch Zeltmöglichkeit. Ausserdem können wir Beratungen durchführen, Gutachten erstellen, Referate halten, aktuelle Fachinformationen sowie Kontakte vermitteln.

 
Adresse: 02627 Pommritz, Tel: 035939 /81385, Fax: 035939/83085
Ansprechpartner: Maik Hosang
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Humanistische AKTION  
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Aktualisiert am 23.10.11